Ein Bundesinstitut arbeitet an praktischer Hilfestellung für Jäger und Verbraucher
Zur Abwechslung Ideologiefreies von einer Bundesbehörde zum Thema Jagd: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellt dem Lebensmittel Wildbret ein gutes Zeugnis aus und arbeitet an praxistauglichen Ratschlägen für Jägerschaft und Konsumenten.
Die erste gute Nachricht: Auf der Zwischenbilanz-Pressekonferenz des Instituts war auch der jagdliche Sachverstand gut vertreten. Genauso wichtig: Die Waidgerechtigkeit im praktischen Jagdbetrieb spielt bei der Arbeit der Experten an Jagdmunition, die das Lebensmittel Wildbret besser vor Schwermetallen schützt, eine gleichberechtigte Rolle. Zugleich ist ihre Zwischenbilanz ein klares Statement gegen Panikmache bei den Verbrauchern.
Wissenswert für Jägerinnen und Jäger: Ziel der aktuellen Arbeit, für die ein europäisches Experten-Netzwerk installiert wurde, ist ein „Produktsteckbrief“ für Jagdmunition, der nicht nur Auskunft über ballistische Daten und Geschosswirkung gibt, sondern auch Informationen über mögliche (!) Einflüsse auf den Schadstoffeintrag im Wildkörper. Etwa Metalleinträge über den eigentlichen Schusskanal hinaus. Dass das Aufpilzen der Geschosse unter dem Aspekt der Waidgerechtigkeit genauso wichtig ist, kommt bei der Forschung nicht zu kurz.
Mit den Zwischenergebnissen stellt BfR-Präsident Andreas Hensel dem heimischen Wildbret ein gutes Zeugnis aus. Mindestens so gesund wie andere Lebensmittel und gut überwacht, was Trichinenbefall und auch radioaktive Belastung nach dem Atom-Unfall in Tschernobyl angeht: Gerade mal drei von 100.000 Wildschweinen waren aktuell bei den obligatorischen Untersuchungen betroffen. Die Überwachung von Natur-Produkten wie Wildbret, Fisch und Pilzen sei sichergestellt.
Wohl noch wichtiger: Der richtige Umgang vor und nach dem Schuss. Schon beim Ansprechen auf mögliche Auffälligkeiten achten. Sauber schießen, ohne vermeidbare Wildbretzerstörung. Bald aufbrechen und es bei der Sichtprüfung der Organe sehr genau nehmen. Transport in die Kühlung so schnell wie möglich. Und, auch wenn´s manche Jäger stillos finden: Schutzhandschuhe tragen.
Für Köchinnen und Köche gibt’s ebenfalls Empfehlungen: Blutig gebratenes Wildbret ist zwar nicht gefährlicher als Rumpsteak „rare“ vom Metzger. Aber Wild bleibt auch „rosa“ noch zart, gegart bei moderaten Temperaturen. Oder klassisch: gut abgehangen, sorgsam eingelegt und leise köchelnd butterweich geschmort.
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